Katholische Pfarrkirche St. Erasmus Rheinböllen
Nach der Reformation gehörten die Rheinböllener Katholiken zur Pfarrei Schnorbach. Die Auflösung des Simultaneums war 1710 der Anlass für die Errichtung einer provisorischen Kapelle in Rheinböllen. 1775 bis 77 wurde aufgrund der Bildung einer neuen Pfarrei mit den Annexen Mörschbach, Erbach, Dichtelbach und Kleinweidelbach eine neue Kirche erbaut. 1841 Anbau eines Westturmes im neuromanischen Stil. Das saalförmige Langhaus maß 56x32 Fuß, und der Chor könnte romanisch gewesen sein. Im Inneren befand sich eine Flachdecke und Emporen. 1870 bis 72 wurde die heutige Kirche nach Entwürfen des Kreisbaumeisters Sasse, Simmern, erbaut. Beschreibung und Ausstattung:
Dreischiffige neugotische Hallenkirche mit Fassadenturm. Im Norden eingezogener Chor. Unverputztes Ziegelmauerwerk über dem Bruchsteinsockel. Im Inneren Kreuzrippengewölbe über achteckigen Pfeilern. Die Ausstattung aus der Erbauungszeit ist vollständig erhalten: Altäre, Kanzel, Beichtstühle, Kommunionbank, Heiligenstatuen, – neu angemalt nach alter Vorlage im Jahre 1985. Der wertvollste Teil der Ausstattung ist die Verglasung aus den Jahren 1895-98. Es sind figürliche Darstellungen in schönen farbigen Ausführungen. Die Fenster im Schiff sind Stiftungen der Familie Puricelli und die im Chor von Dechant Sellen. Die Orgel wurde 1874 in der Werkstatt des Orgelbauers Hünd in Linz am Rhein erbaut.