Evangelische Pfarrkirche Rheinböllen
Der mittelalterliche, romanische Bau-Charakter, der erstmals im Jahre 1332 erwähnten Dorfkirche wird bestimmt durch den wuchtigen, mit meterdicken Mauern aufgerichteten Turm, einst Zufluchtsstätte und Wehr zugleich, wie die ehemaligen Schießscharten noch zeigen. 1942 wurden die mittleren und die große Glocke des ursprünglichen Geläutes zum Einschmelzen vom Turm geholt. Nach dem Krieg wurde die große Glocke aus dem Jahre 1484 in Hamburg wiedergefunden, nach Rheinböllen gebracht und fand dort wieder ihren Platz im Glockenstuhl. Die mittlere Glocke blieb verschollen und wurde 1955 durch eine neue ersetzt. Die 1928 gegossene kleine Glocke wurde im März 1945 im Laufe der Kriegshandlungen beschädigt und musste im Jahre 1976 gegen eine neue Glocke ausgetauscht werden. Sie ist als stumme Zeugin der ortsgeschichtlichen Ereignisse von Rheinböllen noch heute neben der Kirche zu besichtigen.
Das Mauerwerk stammt aus den Jahren 1764 – 65 mit einer westlichen Verlängerung von 1845 – 46, ansonsten wurde es 1948/49 erneuert, da die Kirche im März 1945 in Brand geschossen wurde. Im Innenraum gibt es eine flache Holzdecke (Kassettendecke) und hohe Kirchenfenster, in romanischen Rundbögen geschwungen. Der breit gelegte Gang mit gelbgrauen Marmorplatten führt zu dem um zwei Stufen angehobenen Chorraum. Weite und Höhe des Raumes sind in eine bewusste und klare Gradlinigkeit begrenzt und gelenkt.
In unmittelbarer Nähe, am Fuße der Kirche, befinden sich die Gedenktafel und das Familiengrab der Hüttenbesitzer „Utsch“ /Puricelli mit Gedenkstein.